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2023 Absa Cape Epic: Wechsel der Leadertrikots nach schneller erster Etappe

2023 Absa Cape Epic: Wechsel der Leadertrikots nach schneller erster Etappe

2023 Absa Cape Epic: Wechsel der Leadertrikots nach schneller erster Etappe

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Hermanus, Südafrika (20.03.2023) – Der Marathon-Europameister Fabian Rabensteiner und Wout Alleman (Wilier Pirelli Factory) gewannen heute die erste Etappe des Absa Cape Epic. Damit schoben sich der Südtiroler und der Belgier auf den vierten Platz in der Gesamtwertung des härtesten Mountainbikerennens der Welt.

Die Mitfavoriten, das Schweizer Duo Nino Schurter und Andri Frischknecht (SCOTT-SRAM MTB-Racing), mussten den beiden den Etappensieg im Sprint lassen, übernahmen aber nach der 98 km langen Schleife um Hermanus die Führung in der Gesamtwertung. Die Titelverteidiger von 2022 aus Deutschland, Lukas Baum und Georg Egger (ORBEA x Leatt x Speed Company) beendeten die erste Etappe als Dritte und liegen nun auf dem zweiten Gesamtrang, lediglich 57 Sekunden hinter SCOTT-SRAM MTB-Racing. Matt Beers (RSA) und sein amerikanischer Partner Christopher Blevins (Toyota-Specialized-NinetyOne), die sich beim gestrigen Prolog die gelben Leadertrikots geholt hatten, fielen weit zurück. Sie beendeten die Etappe als 12. und liegen nun auf dem achten Gesamtrang, acht Minuten hinter den Erstplatzierten.

In der CM.com-Frauenkategorie gewannen die Südafrikanerinnen Amy Wakefield und Candice Lill (e-FORT. net | SeattleCoffeeCo) die erste Etappe und übernahmen damit auch das orangefarbene Führungstrikot der Frauen. Die Gewinnerinnen des CM.com-Prologs, Sofia Gomez Villafane und Katerina Nash (NinetyOne-Songo-Specialized), schienen im letzten Teil der Etappe leichte konditionelle Probleme zu haben und wurden schließlich Zweite, fünfeinhalb Minuten hinter den Locals Lill und Wakefield. In der ersten Hälfte des CM.com Women’s Race blieben die drei führenden Teams zusammen. Kim le Court und Vera Looser (Efficient Infiniti Insure) mussten nach rund der halben Distanz das Quartett ziehen lassen, Villafane und Nash fuhren einen kleinen Vorsprung auf Lill und Wakefield heraus. In dieser Rennphase erwischte Wakefield auch noch ein Ast am Oberarm. Was zunächst harmlos aussah, entpuppte sich als tiefe Risswunde am Bizeps. Da keine Sanitäter in der Nähe waren, versorgte Wakefield die Wunde McGyver-mäßig selbst – mit Duct-Tape, das Lill dabei hatte. “Ich konnte meine Muskeln sehen und das Fettgewebe, aber kein Blut, also tapte ich die Wunde und fuhr los”, erzählte Wakefield im Ziel. „Ich fragte Amy, ob sie das Rennen beenden will”, sagte Lill. „Es sah wirklich schlimm aus, aber Amy ist einfach super taff. Sie nahm mein Klebeband, wickelte es um ihren Bizeps und stieg wieder auf.“ Unbeeindruckt vom Verletzungsdrama fuhren die beiden weiter, holten Villafane und Nash bei Kilometer 70 ein und setzten sich dann ab. „Ich kann gar nicht glauben, dass wir gewonnen haben”, freute sich Lill auf der Ziellinie. „Nach dem Sturz habe ich zu Amy gesagt: ‘Machen wir uns keine Sorgen, fahren wir einfach unser eigenes Tempo’. Schließlich holten wir Sofia und Kate ein und dann zogen wir einfach unser Tempo durch.”

Photo Sam Clark

Das Rennen der UCI Elite-Männer verlief weniger brutal, doch sorgten ein hohes Starttempo und kleinere Stürze für einen spannenden Rennverlauf. Die 2022er Champions Georg Egger und Lukas Baum blieben bei ihrem Erfolgsrezept vom Vorjahr und starteten einen Angriff nach dem anderen. Die beiden waren unerbittlich und ließen dem Feld kaum eine Chance, zu Atem zu kommen. Da nun klar ist, dass die beiden Freunde keine unerfahrenen „Chaoten“ sind, lassen die Mitfavoriten die beiden Deutschen nicht mehr aus den Augen. Ein kurzer Wegrutscher von Baum auf einem Grasrand bremste die beiden kurz, doch nicht ernsthaft. Auf den ersten 40 Kilometern sahen die im Leadertrikot fahrenden Beers und Blevins noch gut aus, doch ab Kilometer 60 schien Blevins zu kämpfen, und im weiteren Verlauf der Etappe rutschte das Paar im Gelben Jersey immer weiter in die Verfolgergruppe zurück.

Die Strecke mit über 2500 Höhenmetern bot von allem etwas, von steilen Singletrail-Anstiegen bis zu sehr schnellen rauen Downhillpassagen, auf denen seit Jahrzehnten keine Fahrzeuge mehr unterwegs waren. Die Spitzengruppe blieb über nahezu die ganze Distanz weitgehend zusammen: SCOTT-SRAM MTB-Racing, Wilier Pirelli Factory, ORBEA x Leatt x Speed Company und Andreas Seewald und Martin Stosek (Canyon Northwave MTB) waren meist nur wenige Sekunden auseinander. Der Wind, der mit 90 Stundenkilometern über die Berge der Region fegte und den Fernsehhubschrauber die meiste Zeit des Tages an den Boden fesselte, war ein Störfaktor, aber Baum und Egger ließen sich in ihren Attacken nicht bremsen – bis auch sie ihren Tribut leisten mussten.

Im Schlussviertel, rund 20 km vor dem Ziel, musste Georg Egger die Anstrengungen des hohen Tempos mit Krämpfen bezahlen (der Gesamtdurchschnitt von fast 25 km/h über knapp hundert Kilometer spricht für sich). Die entscheidende Attacke kam vor der letzten Singletrail-Abfahrt, als SCOTT-SRAM MTB-Racing und Wilier Pirelli Factory Gas gaben und die Vorjahressieger und die Mitfavoriten von Canyon Northwave, den Deutschen Marathonmeister Andi Seewald und seinen tschechischen Partner Martin Stosek, hinter sich ließen.

Das Finale der Etappe führte die Fahrer über eine Schotterstraße und dann auf eine 70 Stundenkilometer schnelle Abfahrt auf Teer, bevor ein letzter Singletrail-Abschnitt ins Ziel in Hermanus folgte. Rabensteiner und Alleman gingen als erste in den letzten Trail und rasten auf die Zielgerade; Schurter und Frischknecht hielten sich klugerweise etwas zurück, da sie wussten, dass sie „Gelb“ geholt hatten.

„Das war eine tolle Etappe, die für uns sehr gut gelaufen ist”, resumierte der 10-fache Weltmeister Nino Schurter. „Wir haben versucht, nicht zu viel in den roten Bereich zu gehen, und ich denke, das ist uns gut gelungen. Das Rennen war wirklich schnell und wir haben einfach gewartet, bis wir eine Chance hatten. Ich bin glücklich über das Podium der Etappe 1 und freue mich, dass ich in Gelb bin. Ich liebe das Cape Epic; es ist großartig, wenn man es so beginnen kann!”

Auch die Etappensieger Rabensteiner und Alleman strahlten nach ihren Anstrengungen. „Das war sehr hart, der Wind hat es uns sehr schwer gemacht”, meinte Rabensteiner. „Wir mussten zwei- oder dreimal abreißen lassen, aber wir haben uns immer wieder zur Führungsgruppe zurückgekämpft. Eigentlich war das ganze Rennen heute ein Kampf. Als wir merkten, dass wir eine Chance hatten, haben wir den Schlusssprint etwas eher angezogen. Großartig, so die Etappe zu gewinnen.” Sein Partner Alleman ergänzte: „Die vielen Attacken von ORBEA x Leatt x Speed Company waren wirklich zermürbend, aber wir warfen alles in die Wagschale. Die Woche ist noch lang, wir nehmen nun einfach jeden Tag, wie er kommt.“

Die Etappe 2 des Absa Cape Epic 2023 am morgigen Dienstag, den 21. März, führt über 116 km und 1850 Höhenmeter rund um Hermanus.

Der Live Broadcast kann ab 08:30 Ortszeit auf dem Epic Series YouTube Channel oder auf der Absa Cape Epic Facebook Seite verfolgt werden.

2023 Absa Cape Epic Etappe 1 Ergebnisse:

Männer
Wilier Pirelli Factory: Fabian Rabensteiner, Wout Alleman – 04:01:44.1
SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht – 04:01:46.2 (+00:00:02.1)
Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum – 04:04:05.8 (+00:02:21.7)

CM.com Frauen
E-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 04:57:46.4
NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane – 05:03:41.3 (+00:05:54.9)
Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 05:08:55.2 (+00:11:08.8)

2023 Absa Cape Epic Gesamtklassemant nach der 1. Etappe

Männer
SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht – 05:04:55.5
Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum – 05:05:52.9 (+00:00:57.4)
Canyon Northwave MTB: Andreas Seewald, Martin Stosek – 05:06:22.6 (+00:01:27.1)

CM.com Frauen
E-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 06:17:14.1
NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 06:22:38.8 (+00:05:24.7)
Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 06:27:59.7 (+00:10:45.6)

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