**Erste Hilfe // Wenn´s wirklich schnell gehen muss

**PREMIUM CONTENT//Als Mountainbiker lieben wir echte Herausforderungen auf den steilen Trails in unserer atemberaubenden Berglandschaft – und oft gehen wir dabei an unsere Grenzen – doch was, wenn dann der Ernstfall eintritt? Weißt du dir und deinen Begleitern zu helfen? Dieser kleine Erste Hilfe Guide zeigt dir, welche Handgriffe in einer Notsituation wichtig sind und was bei keiner Tour fehlen darf, um deine Sicherheit im Gelände zu garantieren!

Bei den meisten von uns ist der Erste Hilfe-Kurs schon eine Weile her und selbst, wenn man sich noch wage daran erinnert, sieht das in einer Notsituation möglicherweise gleich ganz anders aus, dabei ist es wichtig, gerade in einem solchen Fall einen kühlen Kopf zu bewahren. Spricht man von Erster Hilfe, so gilt immer eine goldene Regel – nichts ist schlimmer als Nichts zu tun. Angst ist eine natürliche Reaktion, sollte ein Notfall eintreten, doch sie darf uns nicht davon abhalten einzugreifen und Hilfe zu holen. Aus diesem Grund erweist sich nicht bloß eine gute Ausrüstung als nützlich, sondern es kann auch die geistige Vorbereitung auf eine Notlage erhebliche Erleichterung in einer Stresssituation gewähren. Dazu zählt vor allem der richtige Ablauf beim Einleiten der Rettungskette:

EINS//

Wird man im Gelände Zeuge eines Unfalls, so gilt es sich zunächst einen Überblick zu verschaffen, die beteiligten Personen, wenn möglich abzusichern und die eigene Sicherheit niemals zu gefährden.

ZWEI/

Im Anschluss daran sollte nicht gezögert und der Notruf abgesetzt werden. Hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten; befindet man sich in unwegsamen, alpinen Gelände in Österreich, erreicht man mit der Nummer 140 die Bergrettung. Hat das Handy aber keinen Empfang oder hält man sich im Ausland auf, dann funktioniert der Euro-Notruf 112, sogar ohne SIM-Karte! Mit der Nummer 144 erreichst du in Österreich außerdem das Rote Kreuz, die Gesprächspartner sind aber in jedem Fall für dich da, um dir Tipps und Anweisungen zu geben, wichtig ist hierbei alle Fragen zu beantworten und Ruhe zu bewahren!

DREI

Leiste schließlich Erste Hilfe und versorge Verletzte mithilfe der wichtigsten Basismaßnahmen. Was konkret bei häufigen Sportverletzungen zu tun ist, erläutern wir später noch etwas genauer. In jedem Fall gilt es aber, als Ersthelfer bei der Unfallstelle zu bleiben und abzuwarten, bis die Rettungskräfte eintreffen.

Nichts ist schlimmer, als nichts zu tun.

Was tun, wenn…

… es eine Platzwunde zu versorgen gilt.

Unter einer Platzwunde versteht man eine tiefliegende Wunde, welche in den meisten Fällen innerhalb weniger Stunden (max. 6 h) genäht werden sollte. In diesem Fall besteht, insbesondere, wenn sich die Wunde am Kopf befindet, die Gefahr, dass Verletze das Bewusstsein verlieren. Tritt dies tatsächlich ein, so muss der Bewusstlose in die Position der stabilen Seitenlage gebracht werden, um das Ersticken durch Speichel oder Erbrochenes zu verhindern. Doch auch, wenn die Verletzten bei Bewusstsein sind, so achte darauf, diese nicht im Stehen zu behandeln. Schließlich sollte die Wunde versorgt werden und dabei ist es vorerst notwendig, die offene Stelle mit klarem, stillem Wasser zu säubern, um sie anschließend mit einem sterilen Verband abzuwickeln. Doch Achtung: größere Fremdkörper dürfen nicht entfernt werden, dies könnte die Lage nur verschlimmern! Bei stark blutenden Wunden an Armen und Beinen muss unbedingt ein Druckverband angelegt werden, da massiver Blutverlust Lebensgefahr bedeutet. Dazu drückt man eine saubere Wundauflage auf die verletze Stelle und befestigt diese mit einer elastischen Binde, doch auch der Druck mit der Hand auf die Wunde muss weiter ausgeübt werden, bis die Rettungskräfte eintreffen. Vergiss außerdem nicht, dir bei der Behandlung Einweghandschuhe anzuziehen!

… der Verdacht auf gebrochene Gliedmaßen besteht.

Die Anzeichen für eine Fraktur von Knochen sind bei einfachen Brüchen starke Schwellungen, Bluterguss, Bewegungsunfähigkeit und aber auch Zeichen, wie Beulen oder abgeknickte Körperteile. In einer solchen Situation sollten Verletzte zunächst in eine für sie angenehme Lage gebracht werden. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden, den gebrochenen Körperteil so wenig wie möglich zu bewegen und anschließend zu stabilisieren. Dazu zieht man am besten mitgeführte Kleidung oder Decken heran. Die Kleidungsstücke, die Verletzte am betroffenen Körperteil tragen, gegebenenfalls nur lockern und nicht ablegen. Bis die Rettungskräfte eintreffen, kann der Bruch vorsichtig gekühlt werden.

… eine Verrenkung vermutet wird.

Nicht selten kommt es im Radsport zu einer derartigen Verletzung. Bei einer Verrenkung wird der Knochen durch starke Gewalteinwirkung aus der Gelenkspfanne gedrückt. Häufig passiert dies bei Schulter oder Fingern. In diesem Fall tritt eine Sperre des Gelenks ein, das ist Verbunden mit starken Schmerzen. Ist die Schulter davon betroffen, so muss diese, bis medizinische Versorgung eintrifft, so ruhig wie möglich gestellt werden und Stützen, z.B. aus Jacken, sollten nur sehr behutsam an die verletzte Stelle geführt werden. Auch im Falle einer Fingerluxation fixiert man diesen am besten nur. Von einer eigenen Einrenkung der Gelenke wird stark abgeraten!

Wie bereits angesprochen, sollte neben dem richtigen Know-how auch eine anständige Ausrüstung bei deiner Bike-Tour nicht fehlen. Ein gut ausgerüstetes Erste Hilfe-Set passt in jeden Rucksack und kleinere Notfallpakete sind ansonsten auch als Satteltasche erhältlich. Das Mitführen solcher Basics zahlt sich in jedem Fall aus! Bist du dir trotz all dieser Tipps noch unsicher, ob du in einer Notsituation dennoch richtig eingreifen könntest, dann zieh’ doch einmal einen Auffrischungskurs in Erwägung – diese werden auch speziell für Notfälle bei Outdoor-Aktivitäten angeboten.

Unter diesem Link findest du nähere Informationen dazu.