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Farbenfrohes Wattspektakel: SRM X-Power im Test

Farbenfrohes Wattspektakel: SRM X-Power im Test

Farbenfrohes Wattspektakel: SRM X-Power im Test

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Wattgesteuertes Training am SPD-Pedal: Die deutsche Präzisionsschmiede SRM macht’s möglich. Wir sind die SRM X-Power probegefahren.

Was ist nun eigentlich die harte Währung im Radsport? Ist es das Stundenmittel oder doch der Sieg? Die Strecke oder die Höhenmeter? Der Strava-KOM oder das Insta-Foto? Was Rennradfahrer schon lange wissen beginnt langsam auch bei Mountainbikern um sich zu greifen: Es sind die Watt, die zählen. Denn ohne sie kein Speed.

Um zu wissen, wo man in Sachen Trittpower steht reicht nicht nur der Blick auf den Tacho. Wer am Puls der Zeit trainieren will, greift nicht mehr zum Pulsgurt, sondern zum Powermeter. Ein Wattmessgerät schafft Klarheit am Tag der Wahrheit. Extra für Mountainbiker hat daher die deutsche Schmiede von SRM die X-Power auf den Markt gebracht. Das sind Wattpedale, die mit Shimanos SPD-Cleats zu fahren und nicht, wie viele Artverwandte der Rennradfraktion, auf Look-Pedalplatten ausgerichtet sind.

Auch für Gravelbiker interessant

Was SRM verspricht lässt sich hören: “erstklassige Messgenauigkeit, maximale Flexibilität und richtige Robustheit” werden verheißen. Damit richtet man sich nicht nur an Mountainbiker, sondern auch an Cyclocrosser und die wachsende Schar an Gravelbikern. Deren Interesse könnte durch das vermehrte Aufkommen an Gravelrennen selbst auf Weltverbandsebene nochmal stark steigen.

Was es technisch zu wissen gilt: Kompatibel sind die Pedale mit praktisch den meisten Radcomputern, die über ANT+ oder Bluetooth funktionieren, auch Updates laufen über Bluetooth. Die Steuerung läuft über Apps für Android und iOS. 172 Gramm wiegt ein einzelnes Pedal nach Werksangaben, das ist um 50 Gramm leichter als das vergleichbare Rally XC2000 von Garmin. Bis zu 30 Stunden Laufzeit pro Ladung verspricht SRM, wobei allein der Standbyverbrauch pro Tag bis zu fünf Prozent beträgt. Sollte was nicht passen gibt’s zwei Jahre Gewährleistung.

Komplexes Lademanöver

Die Verknüpfung mit dem Radcomputer gerät zum Einstand friktionsfrei. Etwas komplizierter gestaltet sich der Ladevorgang. Dazu gibt es zwei magnetische Ladeklemmen, die an zwei Meter langen Mikro-USB-Kabeln daherkommen. Vor eine Herausforderung stellte jedoch der Einsatz der Ladeklemmen, wenn die Pedale am Rad montiert sind. Hier geriet die Handhabung äußerst fummelig. Viel Fingerspitzengefühl war notwendig, insbesondere wenn der Ladepol des Pedals in Richtung Kurbelarm zeigt. Das lässt sich aber vermeiden, wenn man die Pedale von vornherein so einbaut, dass der Ladepol gleich vom Tretlager weg zeigt. Ist erst mal alles an seinem Platz sollte man das Rad besser nicht mehr berühren, andernfalls verrutschen die Klemmen, der Ladevorgang wird unterbrochen, und man muss länger warten, bis es richtig losgeht.

Ist man erstmal unterwegs, machen die X-Power richtig Spaß!

Sie liefern verlässlich Feedback über das Geschehen unter den Sohlen und vermitteln einen robusten Eindruck, so dass auch auf unwirtlichem Untergrund keine Sorge um die Preziosen aufkommen muss. Verbindungsabbrüche zum Radcomputer oder ähnliche Übel konnten nicht festgestellt werden. Überdies zeigt die LED verlässlich den kritischen Ladestand an und liefert damit alle nötigen Infos. Über die Livedaten lassen sich Wattleistung, Drehmoment und, bei der Dual-Variante, die Leistungsverteilung ablesen.

Bunte Paare für Stilisten

Eine gute Nachricht für Stilisten: Erhältlich sind die Pedale in den Farben Schwarz, Rot, Blau, Gold, Grün sowie in Orange. Da Stil und Performance allerdings meist, und so auch hier, etwas kosten, sei abschließend der Preis für den ganzen Spaß nicht verschwiegen: 1309 Euro ruft SRM auf seiner Website für die beidseitige Ausführung auf. Wem die Messung an einem Bein genügt – mit der Gefahr höherer Ungenauigkeit, da kaum jemand zwei gleich starke Beine hat – der steigt mit 856 Euro ein. Wer die Single-Variante gewählt hat aber upgraden möchte, kann das um 755 Euro tun und zahlt dann in Summe 1611 Euro. Gewiss ambitioniert – aber die X-Power richten sich eben auch an Biker mit Ambitionen.

Getestet von Michael Windisch
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