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MTB Marathon Weltmeisterschaft

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Vergangenen Sonntag wurden wir in Ornans (FRA) Zeugen eines der irrwitzigsten Rennen, und das bei einer Weltmeisterschaft. Der Regen verwandelte die 84 km lange Strecke in eine einzige Schlamschlacht. Auf Teilen des Kurses ging außer Schieben gar nichts mehr. Manchen Fahrern kamen diese Bedinungen zugute, der Grieche Periklis Ilias holte in beeindruckender Tagesverfassung trotz zweier Patschen mit über zwei Minuten Vorsprung Gold. Andere hatten damit mehr zu kämpfen. So findet man einige der Favoriten im geschlagenen Feld.

Bleibt noch die Frage, warum gerade Radrennen bei jeder Witterung ausgetragen werden? Ein Schirennen würde bei starkem Schneefall und Neuschnee auf der Strecke abgesagt oder die Strecke verkürzt werden. Mountainbikerennen werden ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen, es herschen zwar für alle Teilnehmer annähernd die selben Bedingungen, die Gewichtung der sonst üblichen Fähigkeiten wird aber massiv verschoben. Das harte Ausdauertraining ist auf einmal nicht mehr erstrangig, das Rennen wird zur Geschicklichkeits- und Geduldsprobe. Natürlich bleibt der Wettkampf, der Schnellste gewinnt und wird Weltmeister. Aber es ist eine ganz andere Art von Herausforderung und eigentlich einer Weltmeisterschaft in einem Ausdauersport nicht würdig.

David Schöggls über seine erste WM-Teilnahme:

Voller Vorfreude und Zuversicht auf meine erste WM Teilnahme reiste ich mit Jakob Nimpf am Freitag nach Ornans in Frankreich zu den Weltmeisterschaften im Mountainbike Marathon. Am Samstag besichtigten wir den letzten Streckteil bei fast wolkenlosem Himmel. Scheinbar muss es allerdings die Tage zuvor schon recht stark geregnet haben, den der Kurs war sehr tief, aber ganz gut befahrbar. Schon im vergangenen Jahr als wir am Vor-WM Rennen teilnahmen vermuteten wir das diese technisch sehr anspruchsvolle Strecke im Regen nahezu unfahrbar wird. In der Nacht regnete es dann wirklich sehr stark und unsere Vermutung bewahrheitete sich. Bereits 50m nach dem Start begann die Schlammschlacht. Wie es sich bei einer WM gehört ging es gleich mit einem Höllentempo los. Ich fühlte mich Anfangs nicht schlecht und versuchte mich im Feld weiter nach vorne zu kämpfen. Viele Streckenteile bergauf wie bergab, ja sogar in der Ebene waren zum Laufen. Es glich zum Teil schon eher einem Geländelauf Wettbewerb. Später verklebte sich der Schlamm derartig am Rad das man das Bike fast gar nicht mehr schieben konnte. Ich lag dann bereits ziemlich aussichtslos zurück und machte mir erstmals bei einem Rennen Gedanken ob es noch einen Sinn macht weiterzufahren. Schließlich war meine Motivation auf Null gesunken. Nach 2/3 der Strecke gab ich dann auf und mit meiner Entscheidung war ich ganz sicher nicht der einzige. Jakob gings eigentlich ganz gut, jedoch Verfuhr er sich leider und beendete das Rennen auch frühzeitig. Mehr als verdammt viel Dreck und zu sagen “wir waren dabei” bleibt uns leider nicht. Neuer Weltmeister wurde der Grieche Periklis vor Milatz (GER) und Hynek (CZE).

Die Ergebnisse:

Herren
1. Periklis Ilias (GRE)
2.Moritz Milatz (GER)
3. Kristian Hynek (CZE)
22. Alban Lakata (AUT)
 
Damen
1. Annika Langvad (DEN)
2. Gunn-Rita Dahle-Flesja (NOR)
3. Ester Süss (SUI)
 Verena Krenslehner
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