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** Psycho-Darm!? // So beeinflusst emotionaler Stress die Verdauung

** Psycho-Darm!? // So beeinflusst emotionaler Stress die Verdauung

** Psycho-Darm!? // So beeinflusst emotionaler Stress die Verdauung

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** PREMIUM CONTENT//  Kennen wir ihn nicht alle? Den „nervösen Magen“, kurz vor einem Rennen. Auch Studien beweisen: Psyche und Darm sind ein dynamisches Duo und beeinflussen sich gegenseitig.

Grund hierfür ist, dass sich im Darm etwa 100 Millionen Nervenzellen befinden, die als sogenanntes Bauchhirn bezeichnet werden. Dieses ist über den Nervus Vagus mit dem Gehirn verbunden. Wenig überraschend also, dass das Gehirn auf den Darm und seine Funktionstätigkeit einwirkt und auch in umgekehrter Weise eine Beeinflussung stattfindet.

Unser Verdauungsorgan und unser Gehirn sind ein eingespieltes Team und so kommt es vor wichtigen Terminen oder Herausforderungen nicht selten vor, dass uns emotionaler Stress auf den Magen schlägt. Übelkeit oder Durchfall sind dabei häufige Folgen.

 

Unser Verdauungsorgan und unser Gehirn sind ein eingespieltes Team.

 

 

Die Hintergründe

In herausfordernden Situationen schüttet der Körper das Stresshormon Cortisol aus, wodurch es zu einer beschleunigten Atmung und einer stärken Durchblutung der Muskulatur kommt. Hierfür benötigt der Körper wesentlich mehr Energie, die er sich wiederum aus dem Magen-Darm-Trakt holt. Konkret zieht er aus diesem Bereich Blut ab, welches eigentlich die Verdauungsorgane mit Sauerstoff versorgen sollte. Fehlt der Sauerstoff, stellen die Verdauungsorgane ihre Arbeit ein und transportieren die Nahrung nicht mehr weiter. Das Ergebnis ist die bekannte Übelkeit.  Außerdem werden im Zuge von Stresssituationen weitere Hormone ausgeschüttet, die ihresgleichen wiederum für einen vermehrten Einstrom von Schleim, Flüssigkeit und Elektrolyten in den Darm sorgen. Es entsteht Durchfall.

Andererseits besteht die Wirkung des Zusammenspiels zwischen Darm und Gehirn, wie eingangs erwähnt, in beide Richtungen. Das bedeutet, dass deine Darmbakterien mit dafür verantwortlich sein können, wie du bzw. dein Gehirn mit Stresssiutationen und emotionalen Momenten umgehen. Daraus kann ein Teufelskreis entstehen; wenn aus Stress und Angst wiederum der Darm geschwächt wird und daraus eine noch höhere Anfälligkeit gegenüber Stress entsteht.

 

Bakterien, die wir über unsere Ernährung aufnehmen, haben Auswirkungen auf unsere Gehirnfunktion.

 

Ein kalifornisches Forschungsteam berichtete 2013 von einem Experiment, in welchem gezeigt werden konnte, dass Bakterien, die wir über unsere Ernährung aufnehmen, Auswirkungen auf unsere Gehirnfunktion haben. (Vgl. K. Tillisch et al (2013), zitiert nach Dr. David Perlmutter (2016), 3. Aufl.: Scheiss Schlau. Wie eine gesunde Darmflora unser Gehirn fit hält.) 36 Frauen wurden dabei in drei Gruppen aufgeteilt, wobei Gruppe 1 vier Wochen lang, zweimal täglich verschiedene Probiotika bekam. Gruppe 2 erhielt eine Placebo. Gruppe 3 aß kein spezielles Produkt. Nach vier Wochen wurde untersucht, wie leicht das Gehirn auf Reize oder Veränderungen in der Umwelt reagiert – mit beeindruckenden Ergebnissen: Jene Frauen, die Probiotika verabreicht bekamen, zeigten eine geringere Erregbarkeit des Verbindungsnetzes im Gehirn, das mit Emotionen zusammenhängt. Das bedeutet, dass sich eine probiotikareiche Ernährung positiv auf den Umgang mit Stresssituationen auswirken kann.

“Das Wissen, dass der Darm Signale an das Gehirn sendet und das diese Signale sich durch eine Ernährungsumstellung verändern lassen, dürfte zu einer Ausweitung der Forschung auf der Suche nach neuen Strategien zur Vorbeugung oder Behandlung von Verdauungskrankheiten sowie psychischen und neurologischen Erkrankungen führen. Studien belegen bereits, dass wir über die Ernährung Zusammensetzung und Produkte der Darmflora verändern können – besonders dass das Mikrobiom oder die Darmumgebung bei Menschen mit einer sehr gemüse- & faserreichen Ernährung anders Zusammengesetz ist, als bei solchen, die sich nach typisch westlicher Art fett- & kohlenhydratreich ernähren. Nun wissen wir, dass sich dies nicht nur auf den Stoffwechsel, sondern auch auf die Hinfunktion auswirkt.” (Dr. Emeran Mayer (2015) zitiert nach Dr. David Perlmutter (2016), 3. Aufl.: Scheiss Schlau. Wie eine gesunde Darmflora unser Gehirn fit hält.)

 

Mögliche Lösungsansätze

Häufig hört man, einen “nervösen Magen” hat man, oder auch nicht. Wirklich Entgegenzuwirken bleibt bei all dem Wissen und einer guten Vorbereitung immer noch eine Herausforderung. Dennoch kann man durch individuelle Rituale, Mental Training, Entspannungstechniken, oder Atemübungen aus dem Bereich autogenes Training emotionalen Stress und damit auch den Verdauungstrakt-Trakt in den Griff bekommen.

 

Generell empfiehlt sich auch, eine Ernährungsumstellung anzudenken:

  • Probiotikareiche Lebensmittel essen (Empfehlenswert ist nicht umbedingt das probiotische Joghurt aus dem Supermarkt, sondern spezielle Bakterienstämme in Kapsel- oder Pulverform, gegorene Speisen, Kefir, Sauerkraut und Kombucha-Tee.)
  • Wenig Kohlenhydrate & hochwertiges Fett essen (Viel Gemüse zuckerarme Früchte, gegorene Lebensmittel; gesunde Fette & Öle, z.B. Olivenöl, Kokosöl, Kürbiskernöl, Hanföl; reichlich Proteine)
  • Zuckerreduktion (Je mehr Zucker man zu sich nimmt, desto geschwächter wird das Mikrobiom im Darm)
  • Wein, Tee, Kaffe und dunkle Schokolade sind erlaubt (sie wirken sich sogar positiv auf die Darmbakterien aus)
  • Präbiotikareiche Lebensmittel essen (z.B: Knoblauch, Zwiebel)
  • Wasser trinken 
  • Regelmäßig fasten 

 

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Fotocredits: Fotolia 

 

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