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SCHURTER ENDLICH MIT GOLD

SCHURTER ENDLICH MIT GOLD

SCHURTER ENDLICH MIT GOLD

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Nachdem in London noch Jaroslav Kulhavy die Nase vorne hatte, wurde der Zweikampf in Rio umgedreht und Schurter holt sich Gold. Überraschungsdritter wird der Spanier Carlos Coloma, der sich gegenüber Maxime Marotte knapp durchsetzen konnte.

Vier Jahre ist es her, dass Nino Schurter in London die Silbermedaille holte, seinem Empfinden nach aber Gold verlor und bitter enttäuscht nach Hause zurückkehrte. Was folgte war die Mission Rio. Der Schweizer überdachte sein gesamtes Umfeld, Material und seine Herangehensweise an Ernährung und Training: alles für das eine Ziel, in Rio endlich Gold zu holen. Schurter ging auf dem Weg zur absoluten Perfektion sogar so weit seinen Körper scannen zu lassen, um vielleicht noch das eine oder andere Prozent an verstecktem Potential herauszuholen. Dazu wechselte er auch extra für das Olympiarennen auf ein 29er-Bike und experimentierte mit Reifenwahl und Laufradbreiten. Der Aufwand scheint sich ausgezahlt zu haben, Schurter macht nach Bronze und Silber seine olympische Medaillensammlung komplett. Jaroslav Kulhavy konnte hingegen entspannter ins Rennen gehen. Er hat seine Goldmedaille schon zu Hause, der Tscheche kämpfte aber trotzdem bis zuletzt um den Sieg. Erst in der Schlussphase musste er Schurter ziehen lassen und fuhr kontrolliert die Silberne nach Hause.
Beachtlich ist dieser Erfolg vor allem nach seiner Armverletzung, die ihn zu Saisonbeginn zu einer längeren Pause zwang. Carlos Coloma, der bei den Spielen in London schon einen starken 6. Platz belegte und seither konstant in der Weltspitze mitfährt, holt überraschend die Bronzemedaille. Überraschend deswegen, weil die absoluten Topresultate bei dem Spanier bisher ausblieben, denn er kam über ein Top 5 im Weltcup nicht hinaus.

 
 

Rennverlauf:

Hektisch war die Startphase im Herrenrennen. Wenig beeindruckt hatte dies Peter Sagan, der sich vom letzten Startplatz sensationell auf Rang 3 vorarbeiten konnte. Das Tempo machte ein bis in die Haarspitzen motivierter Marco Aurelio Fontana. Auch Nino Schurter reihte sich ganz vorne ein, ließ aber erstmal die anderen das Tempo machen. Dann Ende der ersten Runde überschlugen sich die Ereignisse. Im letzten Rockgarden vor dem Ziel fuhren sich sowohl Peter Sagan, als auch Marco Fontana einen Platten ein, in der folgenden Runde wurde auch Victor Koretzky durch einen Reifendefekt aus der Spitze zurückgeworfen. Manuel Fumic war schon kurz nach dem Start die Kette gerissen. Er schaffte es nach beherzter Aufholjagd noch auf den 13, Koretzky auf den 10 Platz. Beide hätten wohl in den Kampf um die Bronzemedaille eingreifen können und auch das Abschneiden von Peter Sagan wäre interessant gewesen.
Doch zurück an die Spitze! Jaroslav Kulhavy, Luca Braidot, Carlos Coloma und Maxime Marotte schafften den Sprung nach vorne, doch nachdem Schurter das erste Mal das Tempo anzog, wurde schnell klar, dass es zu einem Zweikampf zwischen Kulhavy und Schurter kommen würde. Coloma versuchte dennoch mitzugehen. Mit schon größerem Abstand kämpfte Julien Absalon, der nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Am Ende sollte es ein 8. Platz für den zweifachen Olympiasieger werden. Um es ja nicht zu einem Sprintfinish kommen zu lassen, setzte Schurter bereits eineinhalb Runden vor Schluss alles auf eine Karte und versuchte Kulhavy abzuhängen. Das gelang ihm auch und von da an fuhr er völlig entfesselt zu Gold. Um den dritten Platz kämpften immer noch Marotte und Coloma. Ihr Katz und Maus Spiel zog sich bis in die letzte Runde, wo sich Coloma am letzten Anstieg absetzen und den kleinen Vorsprung bis ins Ziel retten konnte. Auf Platz 5 schaffte es der Kolumbianer Jhonnatan Botero, Mathias Flückiger wurde Sechster.

Alexander Gehbauer, der seinen neunten Rang von London 2012 noch einmal topen wollte, erwischte einen rabenschwarzen Tag und landete nach einem DNF im Krankenhaus. Schon den Start erwischte der Kärntner nicht optimal und wurde danach durch einige Stürze ausgebremst. Auf Platz 25 musste er nach einem Sturz das Rennen auch beenden. Schade, denn mit seiner momentanen Form war Gehbauer ein Topresultat durchaus zuzutrauen. Hoffentlich läuft es in Tokio in vier Jahren besser.

 
 

Was folgt nach den Spielen?

Diese Frage ist bei Nino Schurter durchaus berechtigt, hat der Schweizer mit dieser Goldmedaille doch alles erreicht was es in diesem Sport zu erreichen gibt. Es bleibt zu hoffen, dass sich Schurter nun in Sachen Weltcupsiege auf die Jagd nach Julien Absalon macht, dann würde er dem Cross Country noch eine Weile erhalten bleiben. Und nimmt Carlos Coloma den dritten Rang als Sprungbrett und schafft auch im Weltcup den großen Durchbruch? Vielleicht ja schon beim Weltcupfinale in zwei Wochen.

 
 

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