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Endlich in Gelb: Egger/Baum mit starkem Solo beim Absa Cape Epic

Endlich in Gelb: Egger/Baum mit starkem Solo beim Absa Cape Epic

Endlich in Gelb: Egger/Baum mit starkem Solo beim Absa Cape Epic

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Selbst ein unfreiwilliges Vollbad von Lukas Baum mitten auf der Strecke konnte das deutsche Team bei der heutigen Königsetappe des Absa Cape Epic nicht stoppen. Souverän im Alleingang, mit einer unglaublich starken Leistung, holten sich Georg Egger und Lukas Baum (Orbea x Leatt x Speed Company Racing) den Etappensieg mit so großem Abstand, dass sie morgen im Gelben Trikot der Gesamtführenden starten. Über eine Minute hatte ihr Rückstand auf Nino Schurter/Andri Frischknecht (SCOTT-SRAM MTB Racing) betragen, nun liegen sie eineinhalb Minuten vor ihren Schweizer Konkurrenten.

Mit Simon Stiebjahn und Martin Frei von Singer Racing als Zweitplatzierte standen heute vier deutsche Mountainbikern auf dem Podium im Weingut Lourensford. Die Mitfavoriten Matt Beers/Chris Blevins (Toyota-Specialized-NinetyOne) waren mit in der Spitzengruppe auf Rang 4 und liegen nun sieben Minuten hinter den Führenden.
In der CM.com-Frauenkategorie holten Vera Looser und Kim le Court (Efficient Infiniti Insure) ihren zweiten Etappensieg in Folge und gewannen die 5. Etappe mit zweieinhalb Minuten Vorsprung vor Amy Wakefield und Candice Lill (e-FORT. net | SeattleCoffeeCo). Le Court und Looser übernahmen damit auch den zweiten Platz in der Gesamtwertung.

Die Teilnehmer des Absa Cape Epic 2023 gingen nach der vierten Etappe bei stürmischem regenerischem Wetter zu Bett. Es regnete nahezu durch, und heute morgen starteten die Mountainbiker in Oak Valley bei grauem Himmel, starkem Regen und der unschönen Aussicht auf einen langen, nassen Tag im Sattel. Bei den Männern kämpften die Fahrer auf den ersten 30 Kilometern mit heftigen Regengüssen und einer immer wieder überschwemmten und extrem schlammigen rutschigen Strecke. Doch die Ambitionen von Georg Egger und Lukas Baum ließen sich nicht aufweichen, sie wollten ihren Führungsanspruch auf der Königsetappe in trockene Tücher bringen.

Das Orbea x Leatt x Speed Racing-Duo hatte im letzten Jahr das Absa Cape Epic in der allerletzten Etappe gewonnen. Deshalb trugen die beiden Deutschen lediglich bei der Siegerehrung das gelbe Ciovita-Führungstrikot. Die auch 2023 immer attackierenden Egger und Baum waren die ganze Woche über entschlossen, in Gelb zu fahren, doch den starken Konkurrenten Schurter und Frischknecht konnten sie bisher nicht davon ziehen. Der entscheidende Move kam nun auf der 5. Etappe: Am Tierkop-Anstieg, bereits nach rund 10 Kilometern im Rennen, attackierten sie, und dieses Mal konnten die Mitfavoriten nicht dranbleiben.

Nach 41 Kilometern, an der ersten Verpflegungsstelle, hatten Egger und Baum den langen Hauptanstieg und die Abfahrt des Groenlandberg hinter sich und einen Vorsprung von 50 Sekunden auf die Verfolger erarbeitet. Im weiteren Verlauf des Rennens bauten sie das Zeitpolster auf über zwei Minuten aus. Weder SCOTT-SRAM MTB Racing noch Toyota-Specialized-NinetyOne (Matt Beers und Christopher Blevins) konnten der starken Leistung der beiden Führenden etwas entgegen setzen.
Der einzige Ausrutscher von Egger und Baum auf der Königsetappe über 102 Kilometer und 2450 Höhenmeter war, dass Baum bei voller Fahrt in einer tiefen Pfütze stürzte und komplett im Wasser verschwand. Abgesehen von diesem unerwarteten Tauchgang ging ihre Renntaktik perfekt auf.

“Wir hatten von Anfang an ein sehr gutes Gefühl”, sagte Baum. “Ich wollte das Tempo am Tierkop kontrollieren, was uns auch gelang.“ Baum fügte hinzu, dass die Bedingungen in der ersten Hälfte der Etappe das Rennen extrem tückisch machten. “Das muss einer der brutalsten Tage sein, die ich je auf dem Rad hatte. Ich habe zu Beginn echt unter den Bedingungen gelitten. Der Boden war rutschig und bei jedem Anstieg fuhren wir durch diese kleinen Flüsse, die uns entgegenkamen. Als ich diese Pfütze passieren wollte und auf einmal komplett unter Wasser war, fühlte es sich an wie in einer Meereswelle. Es war super tief.”

Egger, der nun zum ersten Mal in Gelb beim Absa Cape Epic antritt, kündigte an, das Team wolle in den nächsten zwei Tagen einen kühlen Kopf bewahren. “Es ist toll, das gelbe Trikot zu tragen. Aber es liegen noch zwei harte Tage vor uns und wir müssen einfach ruhig bleiben und dieses Wochenende konzentriert und gut fahren.”

Das Überraschungsteam des Tages, Singer Racing (Martin Frey und Simon Stiebjahn), hatte sich ans Ende der sechsköpfigen Verfolgergruppe geklemmt. Frey und Stiebjahn beendeten diese 5. Etappe als Zweite, mischten sich aber nicht in den Kampf um die Gesamtwertung ein.

In der Frauenkategorie CM.com hatten Vera Looser und Kim le Court wohl den gleichen Plan wie Baum und Egger vorbereitet. Die Siegerinnen der vorherigen Etappe attackierten am harten langen Aufstieg zum Groenlandberg und zogen so an Wakefield und Lill vorbei.

Zu Beginn der Etappe wurde Looser versehentlich von einem anderen Fahrer umgestoßen und stürzte in eine Pfütze, wobei durch den Aufprall ein Schuh beschädigt wurde. Beim Absa Cape Epic 2023 musste erneut Duct-Tape zur Rettung herhalten, auch wenn dieser Fall etwas weniger dramatisch war als Wakefields Aktion. Looser schloss schnell wieder zu ihrer Partnerin Le Court auf, und von da an fuhren sie stetig an der Spitze.

“Wir dachten am Morgen, dass dies wieder ein guter Tag für uns werden könnte”, sagte Le Court. “Aber dann hatten wir einen wirklich schlechten Start und sind als Letzte in den Tierkop-Anstieg gefahren. An diesem Punkt beschlossen wir, unser eigenes Rennen zu fahren und uns um nichts zu kümmern – dann holten wir auf einmal alle ein.”

Looser berichtete von Krämpfen am Start, die sich aber wieder legten. “Ich hatte wirklich mit meinem Bein zu kämpfen. Ich habe einfach versucht, ruhig und gelassen zu bleiben. Wir wurden im Laufe der Etappe immer stärker und ich denke, dass wir zwei Tage vor Schluss das orangefarbene Trikot ins Visier nehmen können!”

Für die Führenden der CM.com Women’s Kategorie war es ein weiterer harter Tag für Wakefield. “Ich zähle schon die Tage bis zum Ziel! Das war ein weiterer dunkler Tag für mich. Es sind noch zwei Etappen, und ich halte durch. Ich muss mich noch einmal bei meiner Partnerin bedanken, die mir heute so sehr geholfen hat. Vera und Kim sind wirklich gut gefahren. Ich denke, morgen werden sie wieder angreifen und es wird ein spannendes Rennen geben“, so Amy Wakefield.

Wakefield und Lill bleiben auch nach der 5. Etappe in den orangefarbenen Führungstrikots. Ihr Vorsprung auf Looser und Le Court beträgt 14 Minuten. Sofia Gomez Villafane und Katerina Nash (NinetyOne-Songo-Specialized) sind auf den dritten Gesamtrang zurückgefallen mit nun fast 30 Minuten Rückstand auf die Spitze.

Die morgige 7. Etappe verläuft über 82 Kilometer und 2300 Höhenmeter in einer Runde auf dem Gebiet des Weinguts Lourensford.

Der Live Broadcast kann ab 08:30 Ortszeit (07:30 Uhr MEZ) auf dem Epic Series YouTube Channel oder auf der Absa Cape Epic Facebook Seite verfolgt werden.

2023 Absa Cape Epic Etappe 5 Ergebnisse:

Männer:

  1. Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum – 04:13:46.5
  2. Singer Racing: Simon Stiebjahn, Martin Frey – 04:16:18.8 (+00:02:32.2)
  3. SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht – 04:16:27.3 (+00:02:40.7)

CM.com Frauen:

  1. Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 05:23:46.5
  2. e-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 05:26:23 (+00:02:36.5)
  3. NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 05:42:47.2 (+00:19:00.7)

2023 Absa Cape Epic Gesamtklassement nach Etappe 5:

Männer:

  1. Orbea X Leatt X Speed Company Racing: Georg Egger, Lukas Baum– 19:35:29.3
  2. SCOTT-SRAM MTB-Racing: Nino Schurter, Andri Frischknecht – 19:36:58.6 (+00:01:29.2)
  3. Toyota-Specialized-NinetyOne – Matthew Beers, Christopher Blevins – 19:42:38.5 (+00:07:08.9)

CM.com Frauen:

  1. e-FORT. net | SeattleCoffeeCo.: Amy Wakefield, Candice Lill – 24:24:32.4
  2. Efficient Infiniti Insure: Kim le Court, Vera Looser – 24:38:25.8 (+00:13:53.3)
  3. NinetyOne-songo-Specialized: Sofia Gomez Villafane, Katerina Nash – 24:52:48 (+00:28:15.5)

Die vollständigen Ergebnisse der 5. Etappe hier.

Titelbild: Nick Muzik /Cape Epic

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