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Livigno // Bikerevier und Höhentrainingsdomizil

Livigno // Bikerevier und Höhentrainingsdomizil

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Livigno // Bikerevier und Höhentrainingsdomizil

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Livigno ist eine Gemeinde der italienischen Provinz Sondrio in der Lombardei mit knapp 6.500 Einwohnern und grenzt im Westen und Norden an den Schweizer Kanton Graubünden. Auf einer Höhe von 1.816 Metern gelegen, ist Livigno vor allem bei Sportlern und Sportlerinnen als Destination für Höhentrainings bekannt. Neben dem Wintertourismus setzt die Gemeinde in der Lombardei seit Jahren verstärkt auf Mountainbiker und hat ein gigantisches Netz aus Trails und Pfaden geschaffen bzw. für uns Biker zugänglich gemacht.

Livigno liegt auf 1.816 Metern und vor allem als Destination für Höhentrainings bekannt. Foto: Anton Warter

Schon die Anreise durchs Engadin – über den Finsermünzpass sowie den Ofenpass entlang der Samnaun- und Silvrettagruppe – stellte sich als Genuss heraus und ließ die Vorfreude auf unseren Bikeurlaub in Livigno steigen. Der Ort liegt umzingelt von Dreitausendern zwischen Stilfserjoch und Berninapass, einen einfachen Zugang gibt es nicht.

Bis 1952 war Livigno im Winter sogar komplett abgeschnitten, da der Pass von Bormio in den Schneemonaten meist nicht befahrbar. Erst 1968 wurde der Munt-la-Schera-Tunnel errichtet, der die Anreise aus Deutschland und Österreich wesentlich erleichtert. Der Stollen ist nur einspurig befahrbar und ein wahres Erlebnis. Eine mystische Einfahrt in die Welt der Mountainbike-Trails! Per Rad ist der Tunnel nicht passierbar, es wird aber im 45-Minutentakt ein Shuttlebus angeboten.

Livigno wurde 1805 von Napoleon zur zollfreien Zone erklärt, um den Einwohnern das Überleben leichter zu machen. Heute ist Livigno auch für sein großes Angebot an Duty-Free Shops mit Luxusartikeln und für seinen billigen Tabak, Alkohol und Treibsoff bekannt. Deshalb sind wir aber nicht hier, wir sind auf der Suche nach dem vielzitierten Tourenangebot der Region.

Einer, der Livigno bestens kennt ist Daniel Geismayr. Österreichs Staatsmeister im MTB Marathon kommt jährlich nach Livigno um sich auf die wichtigsten Wettkämpfe vorzubereiten:
 “Ich habe in Livigno meistens Bike und Rennrad dabei, weil dann die Auswahl an schönen Touren noch größer ist. Es gibt dort wunderschön angelegte Trails, die auch mit einem Hardtail sehr gut fahrbar sind. Und mit dem Rennrad darf natürlich die Tour ans Stilfserjoch nie fehlen. Meistens bleibe ich für drei Wochen, da ich so einen guten Effekt des Höhentrainings habe. Außerdem ist Livigno nicht nur im Sommer super fürs Training, auch im Winter ist es ein Paradies für Langlauf und Skitouren!”
Daniel Geismayr
Team Centurion Vaude, Österreichischer Staatsmeister MTB Marathon

In Anbetracht der mächtigen Pässe rundherum sind wir überrascht, wie offen das Tal ist. Eine Woche lang wollen wir uns die schönsten Touren rund um Livigno ansehen und stellen bald fest, dass wir wohl – aufgrund des enormen Angebots – auf einige Schmankerl verzichten werden müssen. Unsere Tourenauswahl richtet sich an alle, die lange Mountainbiketouren in Livigno planen. Wichtig war uns, dass der überwiegende Teil gut fahrbar ist und sportlich ambitionierte Fahrer auf ihre Kosten kommen.


Unsere Mountainbike Tourenempfehlungen

Livigno – Panoramatrail — La Pare – Alpe Mine

Von der Mottolino Seilbahn startend geht es zuerst über die Asphaltstraße bergauf Richtung Passo d’Eira und später auf Schotter zum Einstieg des Hans-Rey-Flowtrail. Mit Panoramablick ins Val delle Mine schlängelt sich der Trail genussvoll am Hang entlang, bis man die Alpe Mine (2192 m) erreicht.


Livigno – Bocchetta di Forcola — Piz Umbrail – Lago di Rims – Val Mora

Für diese Tour sollte man Trittsicherheit im alpinen Gelände mitbringen. Nach einer kräftezehrenden aber atemberaubenden (im positiven Sinn) Anfahrt über Bocchetta di Forcola führt ein alpiner Steig auf den Piz Umbrail (3033 m). Von hier eröffnet sich auf dem Retourweg ein eindrucksvolles Panorama vorbei am Lago di Rims bis hinunter ins Val Mora Tal.


Livigno – MonteScale – AlpeTrela

Von Livigno aus geht es zunächst über Alpisella hinunter zum Lago di Cancano. Entlang des Sees schlängelt sich ein fast endlos erscheinender Trail über flowige Wiesenwege und Schotterhänge. Der Retourweg führt uns über die Alpe Trela, hier startet auch der von der Bike Transalp bekannte Trail hinunter nach Livigno.


Livigno – Chaschauna – Passo del Fieno

Von Livigno aus geht es stetig aufwärts bis der Chaschauna Pass im oberen Bereich so richtig seine Zähne zeigt und schon ordentlich Kondition gefragt ist, um den extrem steilen Aufstieg fahrend zu bewältigen. Das gewaltige Panorama am Übergang in die Schweiz entlohnt und es folgt eine knifflige Abfahrt über einen steilen und rutschigen Wanderweg ins Engadin. Nach einer längeren Flachpassage biegen wir Richtung Bernina Pass und kurz nach dem Berninahaus  links auf den Passo del Fieno ab, der uns zurück nach Livigno führt.


Livigno – Alpisella – Val Mora – Buffalora – AlpeTrela


Livigno – AlpeTrele – Cancano – Alpisella


Sehr schön fanden wir auch den Trail von Capaccio nach Aufstieg über den Passo Dell’Eira hinunter zum Ristoro Val Alpisella am Stausee. Wer das Rennrad dabei hat dem empfehlen wir die Rennradrunde über Forcola, Bernina, St. Moritz, Pontressina, Zuoz, Zernez und mit dem Shuttel durch den Tunnel zurück zum Lago di Livigno. Für den Kaffee oder Snack nach dem Training hatte es uns das „Why Not?“ in Livigno angetan.

Was bewirkt ein Höhentraining?

Wer schon einmal längere Zeit auf einer Höhe von über 1800 Metern war weiß es: Hier fällt das Atmen zunehmend schwer, besonders wenn einem die Touren auf Höhen über 2000 Metern und mehr befördern. In vielen Studien und Untersuchungen wird dem Höhentraining eine leistungssteigernde Wirkung nachgesagt. Deshalb zieht es jedes Jahr viele Radprofis nach Livigno für die Vorbereitung auf die großen Rennen. Alle die mehr darüber wissen möchten, erfahren die Hintergründe zum Höhentraining in unserem Online-Beitrag.

Bikepark Mottolino und Carosello 3000

Das gelebte Credo im Mottolino Park lautet Mountain = Fun, Foto: Fabio Borga

Der Bikepark Mottolino ist definitv etwas für die Federwegsfraktion, immerhin fanden hier 2005 auch die UCI MTB Downhill Weltmeisterschaft statt. Das Credo des Bikeparks lautet Mountain = Fun. Alle die wissen, was mit Drops, Gaps und Wallrides anzufangen ist, kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten.

Genau gegenüber des Tals liegt der Bikepark Carosello 3000. Seit 2014 wird hier massiv an einen Flowtrail Netz gearbeitet. Ein spezielles Highlight ist die mit Hans Rey entwickelte Tutti Frutti Tour. Eine 45 km lange Strecke mit 3.000 Tiefenmetern und nur 85 Höhenmetern bergauf.

Fazit

Livigno hat es uns definitiv angetan! Es ist nicht nur das vielfältige Tourenangebot mit fast endlosem Trailnetzwerk sondern auch das große Angebot vor Ort (Sportgeschäfte, Verleih, Supermärkte, Fitness etc.) das uns beeindruckt hat und die Trainingsdestination zu etwas ganz besonderen macht.

Infos und Links

Natürlich gibt es in Livigno auch zertifizierte Bike-Hotels und Appartements >> Bike Unterkünfte

Zum Beispiel das Appartementhaus Chalet Mottolino*** www.chaletmottolino.com oder das Hotel leAlpi*** www.hotelalpilivigno.com


Infos Allgemein >> www.livigno.eu <<
Bike Shuttle Munt-la-Schera-Tunnel >> Fahrplan und Preise <<
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