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UCI MTB WORLD CUP IN ALBSTADT

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Mathias Flückiger trotzt dem Regen // Kate Courtney legt nach und siegt zum zweiten Mal// Stigger gewinnt ihren ersten U23 Weltcup

Die siebte Auflage des Mercedes-Benz UCI Mountain Bike World Cup in Albstadt ist mit den Siegen von Weltmeisterin Kate Courtney aus den USA und dem Schweizer Mathias Flückiger zu Ende gegangen. In der U23 siegte die Österreicherin Laura Stigger. 

Kaum sind die 150 Herren los gefahren, begann es in Albstadt zu regnen. Den Schweizern Nino Schurter und Lars Forster gelang es eine Lücke zu reißen und die 2,8 Kilometer lange Startrunde mit einem Vorsprung von 18 Sekunden hinter sich zu bringen. Doch in der ersten kompletten Runde wird der Regen stärker und das Bild ändert sich. Mathias Flückiger, der einen schlechten Start hatte, holt die Verfolgergruppe ein, schiebt sich nach vorne und verringert am Berg den Abstand zu seinen zwei Landsleuten, ohne an sein Limit zu gehen. „Am Berg habe ich dann gemerkt, dass ich näher an Lars und Nino rankomme, ohne dass ich über das Limit gehe. Das hat mir Selbstvertrauen gegeben.“ 

(c) Küstenbrück

Während Forster offenbar Probleme, auch mit den Reifen hat, zweimal stürzt und in die Techniche Zone muss, geht Flückiger in Führung. „Ich habe mich von den anderen nicht beeindrucken lassen, sondern bin dann einfach meinen Rhythmus gefahren.“Nachdem er aufgeschlossen und die Spitze übernommen hat, ist dieser Rhythmus auch Nino Schurter zu hoch. Nur der Franzose Jordan Sarrou folgt dem kleinen Schweizer. Zwei Runden vor Schluss kann aber auch der nicht mehr mithalten und wird in der Schlussrunde noch von Mathieu van der Poel übersprintet. Mathias Flückiger aber feiert seinen zweiten Weltcupsieg und räsoniert hinterher erstaunlich über seinen schwachen Start. „An diesem Anstieg in der Startrunde kannst du dich so kaputt machen und weil ich weiter hinten war, wurde ich daran gehindert das zu tun“, meint Flückiger, der nach der 2,8 Kilometer langen Startrunde nur 17. ist. „Ich habe im Rennen nicht über einen Sieg nachgedacht. Irgendwann war das Ziel halt da“, sagte Flückiger und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Wenn ich drüber nachdenke, dann bedeutet mir der Sieg mehr als der erste in Mont Sainte Anne letztes Jahr. Damals sagten manche Leute, ja, der Nino hat da einen Kettenriss gehabt. Ich habe im Winter Fortschritte gemacht und heute habe ich alle geschlagen.“

Mathieu van der Poel sprach davon, dass er das Rennen „wirklich genossen“ habe und sprach von „purem Mountainbiken“. „Der Start von Nino war mir aber viel zu schnell, ich musste mich erst davon erholen. Am Ende waren das Gefühl aber sehr gut.“ Er holte Sarrou noch ein, sprintete auf Rang zwei und behält sein Weltcup-Leaderjersey, das er mit dem Short Track-Sieg erobert hatte.

Damen: Courtney lässt sich auch von Sturz nicht aufhalten

(c) Fuchs

Kate Courtney hat nach dem Short Track am Freitag auch das Cross-Country-Rennen gewonnen. Die 24 Jahre alte US-Amerikanerin siegte nach 1:26:03 Stunden mit 49 Sekunden Vorsprung auf Europameisterin Jolanda Neff und 1:31 Minuten vor Yana Belomoina aus der Ukraine. Zu Beginn sah man Schnellstarterin Jolanda Neff vorne, doch bald übernahm Kate Courtney die Regie. Sie brachte bereits aus der 2,8 Kilometer langen Startrunde einen Vorsprung von 13 Sekunden auf Neff mit und ließ sich dann auch von einem Sturz nicht mehr an ihrem ersten Weltcupsieg in der olympischen Cross-Country-Disziplin hindern. „Im Team sagen wir, für einen Sieg muss alles perfekt sein. Mit dem Sturz war es das nicht, aber ich war mental in der Lage den Fokus zu behalten. Um einen Weltcup zu gewinnen, muss alles zusammen passen und die Magie war heute auf meiner Seite“, so Kate Courtney. A

Die Niederländerin Anne Tauber war lange die schärfste Verfolgerin. Die Quereinsteigerin aus dem Eisschnelllauf lag klar an zweiter Stelle, als sie sich in einer rutschigen Bergab-Passage einen kapitalen Sturz erlaubte„Der kam überraschend, ich habe mich eigentlich sicher gefühlt“, so Tauber an ihrem 24. Geburtstag. Sie musste den Lenker gerade biegen, doch das größere Problem zeigte sich im nächsten Anstieg. „Ich konnte nicht mehr in die kleinen Gänge schalten und musste den Rest des Rennens damit leben“, so Tauber. Auf dem steilen Gelände in Albstadt ist das natürlich ein großes Handicap. So konnte Weltcup-Titelverteidigerin Jolanda Neff an Tauber vorbei gehen und auch die stark aufkommende Yana Belomoina passierte ihre Teamkollegin. 

Jolanda Neff zeigte sich hocherfreut über ihren zweiten Rang. „Ich bin super zufrieden damit, das ist viel besser als ich mit meinem veränderten Saisonaufbau erwartet habe. Ich bin froh, dass ich mich im Rennen an der dritten Position behaupten und sogar noch auf Rang zwei nach vorne fahren konnte. Das Ergebnis ist „wow“. Ich weiß, dass ich in allen Parametern im Moment noch meilenweit von meiner Top-Form entfernt bin und bin deshalb extrem froh, dass ich damit schon Zweite werden konnte“, erklärte Vorjahressiegerin Neff.  Yana Belomoina, die 2017 in Albstadt gewonnen hatte und 2018 Zweite war, hatte keinen guten Start. Im Short Track, das die Startaufstellung für die ersten drei Reihen bestimmt, konnte sie nicht reüssieren und dann kam sie auch nicht gut weg. Das bedeutete Position 39 nach der Startrunde. „Ich habe versucht meine Stärke am Berg auszuspielen und irgendwann bin ich aufgewacht und habe an mich geglaubt“, erklärte Belomoina, die sich mit ihrem Ergebnis letztlich „sehr glücklich“, zeigte.

Laura Stigger triumphiert im U23-Bewerb

(c) Bartek Wolinski/Red Bull Content Pool

Auch aus österreichischer Sicht war der erste Weltcup wohl ein Auftakt nach Maß, denn Laura Stigger war am Sonntag wieder einmal eine Klasse für sich und sicherte sich in ihrem ersten U23-Rennen auch gleich den Sieg.

Aus der dritten Reihe gestartet donnerte die 18-jährige Haimingerin schon beim Start mit einem Höllentempo nach vorne und setzte sich bald mit der US-Amerikanerin Haley Batten und der Französin Loane Lecomte vom Feld ab. Zweitere war es, die dann als erste reißen lassen musste. Batten hielt zunächst noch mit, konnte ab der vierten Runde das Tempo von Stigger aber auch nicht mehr halten. Ganz im Gegenteil wurde sie von der Deutschen Ronja Eibl, die eine ganze Minute gut machte, überholt.

Stigger kontrollierte vorne das Rennen und fuhr den Sieg mit Respektabstand ein. Sie selbst meinte nach ihrem Premieresieg: „Es war extrem schwierig heute. Denn nach den nächtlichen Regenfällen war der Untergrund teilweise rutschig wie Seife. Ich bin einfach immer mein Tempo gefahren und bin jetzt total happy, dass es zum Sieg gereicht hat.“

Mehr als zufrieden zeigte sich auch Trainer Rupert Scheiber: „Laura ist technisch souverän und intelligent gefahren. Jetzt müssen wir dran bleiben.“ Weiter geht’s im XCO-U23-Weltcup schon am kommenden Samstag im tschechischen Nove Mesto.

Alle Ergebnisse findest du hier.

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