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Dreifachsieg für die Schweiz, Markt und Osl auf Rang 17 bzw. 16

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Die Schweizer sind das Maß aller Dinge im Cross Country. Alle drei Podiumsplätze gingen am heutigen Samstag an die Eidgenossen. Einsame Spitze war dabei Nino Schurter, gefolgt von den Gebrüdern Flückiger, Lukas der ältere auf Silber und Mathias auf Platz drei. In der Damen-Konkurrenz fuhr Olympiasiegerin Julie Bresset aus Frankreich mit großem Abstand den Sieg nach Hause. Zweite wurde Gunn Rita Dahle-Flesja (NOR), vor Georgia Gould aus den USA.

Podium XC WM 2012 in Saalfelden; Foto: AleDiLullo

Ein komplett weiß-rotes Podium durften die über 12.000 Zuschauer bei der Cross-Country Elite Entscheidung der Herren bejubeln. Nino Schurter, der sich bei Olympia noch mit Silber begnügen musste, beendet seine Saison mit einem überwältigend souveränen Weltmeistertitel. Mit komfortablen 29 Sekunden Vorsprung konnten ihm seine Verfolger, Lukas und Mathias Flückiger nicht mehr gefährlich werden. Die von zahlreichen Schweizer Fans mitgebrachten Kuhglocken dröhnten über den 4,5 Kilometer langen Kurs. Bei wolkenlosem Himmel und sportlichen 27 Grad, musste Schurter, der die bislang beste Saison seiner Karriere nun hinter sich, die ersten fünf Runden noch hart um seine Führung kämpfen. Zunächst gegen Landsmann Fabian Giger und Marco Aurelio Fontana, ab der dritten von insgesamt acht Runden nur noch gegen den Italienischen Olympia-Bronzenen. Fontana und Schurter lieferten sich drei Runden lang ein heißes Duell Reifen an Reifen, bis sich der 26-jährige Ausnahmefahrer von Fontana absetzen konnte. Letzterer stürzte unglücklich in Runde 6.

Schurters Sicht auf die Dinge: „Die kleine Enttäuschung der verpassten Goldmedaille in London macht dieser Sieg mehr als wieder gut. Ich bin gut gestartet, war jederzeit in der Lage das Rennen zu kontrollieren. Es war allerdings sehr hart gegen Marco, der dann aber nach dem Sturz zurückfiel. Auf dem Kurs habe ich mich sehr wohl gefühlt und meine Linie gefunden, das Rennen lief quasi perfekt. Ich freue mich natürlich auch für die Flückiger-Brüder und ihren Erfolg.“

Fontana, der das Rennen sehr aggressiv angegangen war, verlor im Verlauf der letzten Runden weiter an Boden. Die Schweizer witterten nun ihre Chance. Lukas Flückiger (28 Jahre) ging in Runde 6 an Fontana vorbei, Bruder Mathias (24 Jahre) in Runde 7. Julien Absalon aus Frankreich fuhr als Vierter ebenfalls ein starkes Rennen auf dem schwierigen Kurs, der von Wurzeln und großen Steinhindernissen durchsetzt war und sich in den matschigen Waldpassagen zum Teil extrem schwammig fuhr. Auf Platz fünf ebenfalls ein Schweizer, Fabian Giger. Bester Deutscher war Manuel Fumic, der sich hartnäckig in der Verfolgergruppe halten konnte und als siebter ins Ziel kam. Olympiasieger Jaroslav Kulhavy (CZE) erwischte nicht seinen besten Tag, fiel schon in der ersten Runde merklich zurück, und beendete das Rennen auf Platz 13.

Charly Markt bester Östereicher auf Rang 17

Sechs Sekunden hinter Christoph Sauser fährt der Tiroler als 17. durchs Ziel, eine tolle Vorstellung bei der Heim-WM! Auch für Uwe Hochenwarter lief es gut. Der Kärtner beendet seine erste WM auf dem 33. Rang. Weniger gut lief es für Hannes Metzler, der keinen guten Tag erwischte und sich mit Rang 58 begnügen musste.

Kleine Randnotiz: Christoph Sauser aus der Schweiz (Rang 16) fuhr in Saalfelden seine 20. WM in Folge, und ist somit mit weitem Abstand dienstältester Cross-Country Elite-Fahrer aller Zeiten.

Hier die Top Ten der XCO Men Elite 2012:

Schurter, Nino (SUI), 1:40:55
Flückiger, Lukas, (SUI), +0:29
Flückiger, Mathias (SUI), +0:51
Absalon, Julien (FRA), +1:04
Giger, Fabian (SUI), +1:16
Fontana, Marco Aurelio (ITA), +1:45
Fumic, Manuel (GER), +1:58
Stander, Burry (RSA), +2:01
Tempier, Stéphane (FRA), 2:06 Mantecon Gutierrez, Sergio (ESP), +2:53

Bei den Damen war der Kampf um die Cross Country Krone eine recht klare Angelegenheit. Julie Bresset aus Frankreich unterstrich einmal mehr ihre bestechende Form in diesem Jahr. Die amtierende Olympiasiegerin aus Frankreich, krönte ihre nahezu perfekte Saison mit dem Weltmeistertitel. Dabei hatte sie am Ende 1:47 Minuten Vorsprung auf die Silbermedaillen-Gewinnerin Gunn Rita Dahle-Flesja aus Norwegen. Als dritte kam die 32-jährige US-Amerikanerin Georgia Gould ins Ziel mit einem Rückstand von 3:12 Minuten.

Die Elite-Damen hatten schwer zu kämpfen mit dem immer noch aufgeweichten Kurs in Saalfelden. Herausstehende Wurzeln und enge Kurven nach den tückischen Abfahrten verursachten viele Stürze: Dies bekamen vor allem Routinier Sabine Spitz aus Deutschland und Eva Lechner (ITA) auf den sechs Runden zu spüren. Beide waren glänzend gestartet und zusammen mit Bresset und Adelheid Morath in der Führungsgruppe, Spitz in der ersten Runde sogar Führende. Lechner stürzte bereits in der ersten Runde schwer und schied aus dem Kampf um das Podium vorzeitig aus, kämpfte sich zwischenzeitlich auf den 6. Platz zurück, passierte das Ziel aber aufgrund eines Sturzes in der letzten Runde nur als 14. Sabine Spitz, seit mehr als 12 Jahren nicht mehr aus der XCO Weltelite wegzudenken fuhr aussichtsreich in Führung, fiel aber nach einer Reifenpanne bis auf den 11. Platz zurück und musste noch zwei weitere Male absteigen, um Schlimmeres zu verhindern. Mit einer großartigen Aufholjagd schaffte sie am Ende noch einen sehr respektablen 6. Platz.

Bresset, die 22-jährige Olympiasiegerin und jetzt Weltmeisterin fuhr nach Spitz’ Crash, in den auch Dahle-Flesja verwickelt war, ein ziemlich einsames Rennen. Sie kam mit der schnellen downhill-betonten Strecke augenscheinlich am Besten zurecht und fuhr ihren Sieg ungefährdet nach Hause. Fast ungläubig kommentierte sie ihre Leistung: „Es ist gerade ziemlich schwer zu realisieren, was mir diese Saison widerfahren ist. Von den Stürzen von Sabine, Gunn Rita und Eva habe ich natürlich stark profitiert, ich würde sagen ich habe dieses Rennen auf den technischen Passagen für mich entschieden.“

Dahle-Flesja konnte ihren 1:30 Minuten-Abstand bis zum Ziel behaupten und fuhr ebenfalls außer Sichtweite der weiteren Verfolger. Mit dem Ergebnis war sie am Ende hochzufrieden: „Nachdem es bei den olympischen Spielen ziemlich schlecht gelaufen ist, und ich während der WM-Vorbereitungen auch noch krank geworden bin, dachte ich nicht, dass ich hier heute um eine Medaille mitfahren würde! Ein sehr versöhnliches Saison-Ende für mich.“

Lisi Osl über ihre Heim-WM

Die Heim WM war von den Ergebnissen her nicht unbedingt das, was ich mir erwünscht und erhofft hätte. Platz 10 beim Team Relay am Donnerstag war noch sehr ok, aber dann musste ich am Freitag leider einen Trainingssturz wegstecken. Ich habe mir das Knie ordentlich beleidigt und war und einfach verunsichert, weil ich so durch die Gegend gehinkt bin. Das Rennen am Samstag war dann sehr hart. Ich habe bis zuletzt gekämpft und alles gegeben. Bei dieser Dichte kommt vieles auf die Tagesverfassung an. Ich war nach meinem gestrigen Trainingssturz leicht verunsichert. Ich werde weiter kämpfen, schließlich gehöre ich noch nicht zum alten Eisen. Die Stimmung an der Strecke war heute einfach ein Wahnsinn. Ich hatte das Gefühl, alleine auf der Strecke zu sein, weil so viele meinen Namen gerufen haben. Absolutes Gänsehautfeeling. Ich möchte mich auf diesem Wege nochmals bei allen bedanken, die mir vor Ort die Daumen gedrückt haben und mit mir mitgefiebert habt! Ihr seid ein Wahnsinn!

Hier die Top-Ten der XCO Women Elite 2012:

1. Bresset, Julie (FRA), 1:32:25
2. Dahle-Flesja Gunn-Rita (NOR), +1:47
3. Gould Georgia (USA), +3:12
4. Süss, Esther (SUI), +3:22
5. Kalentieva, Irina (RUS), +3:23
6. Spitz, Sabine (GER), +3:45
7. Hurikova, Tereza (CZE), +3:50
8. Davinson, Lea (USA), +3:50
9. Dawiddowicz, Aleksandra (POL), +4,03
10. Klemencic, Blaza (SLO), +4,05
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