**PREMIUM CONTENT// In La Bresse sahen wir eines der spannendsten Damenrennen der letzten Jahre. Wie uns die Mädels, nicht nur durch positive Entwicklungen, eines der besten Rennen bisher lieferten und wie Defekte für Spannung sorgten, oder diese raubten:

La Bresse konnte vergangenes Wochenende nicht nur durch eine neue, attraktive Strecke beeindrucken. Auch die Verhältnisse zwangen teilweise sogar die Besten vom Rad und verlangten den FahrerInnen einiges ab. Tausende Zuschauer, die mit Motorsägen und Ratschen bestückt an der Strecke für eine unglaubliche Stimmung sorgten, kamen aber vor allem wegen den Stars. Und die waren es auch, die eine Show boten, die nicht nur einem Weltcupfinale gerecht wurde, sondern in den vergangenen Jahren ihresgleichen suchte.

Die Rede ist aber nicht nur vom Superstar schlechthin, Nino Schurter. In La Bresse waren es die Damen, die schon vor dem Herrenrennen für den Stimmungshöhepunkt dieses Sonntags sorgten. Nicht nur die Siegerin Jolanda Neff und die spätere Zweite, Emily Batty fighteten um den ersten Platz. Bis in die letzte Runde hinein waren auch Pauline Ferrand Prevot und Annika Langvad in dem spannenden Vierkampf vertreten. Neben dem Tagessieg fuhren sich die Dänin und Neff auch noch den Titel um den Gesamtweltcupsieg aus. Für den großen Showdown war also alles angerichtet.

In La Bresse waren es die Damen, die schon vor dem Herrenrennen für den Stimmungshöhepunkt dieses Sonntags sorgten.

Den ersten Angriff startete Prevot. Sie attackierte an der steilen Skipiste hinauf anfangs der letzten Runde. Die anderen drei stellten sie allerdings bald wieder, noch bevor es das erste technische Steilstück zu bewältigen galt. Brisant wurde es allerdings vor dem fahrtechnischen Herzstück dieser Strecke, das durch die vorangegangenen Regentage eine richtige Prüfung für alle FahrerInnen darstellte. Über die Wichtigkeit dieses Steilstückes wussten auch Batty und Langvad Bescheid und so versuchte die Dänin noch vor Beginn des Anstieges auf die zweite Position vorzustoßen.

Was dann folgte war nicht nur eine Vorentscheidung um den zweiten Platz, sondern auch ein Ausrutscher, den es auf diesem Niveau so eigentlich nicht geben sollte. Batty wusste um ihre besseren Qualitäten in der folgenden Abfahrt und wollte Langvad unter keinen Umständen vorbeilassen. Nach einigen Metern Körperkontakt schnellte die Hand vom Lenker und sorgte für den Vortritt.

Ein waschechter Skandal im Kampf um ein Weltcuppodest?

Ein waschechter Skandal im Kampf um ein Weltcuppodest? Dieser wurde nicht aufgebauscht. Batty setzte sich am Ende im Rennen um den zweiten Platz durch und sorgte mit ein paar Sekunden Abstand auch für vermeintlich klare Verhältnisse. Was bleibt ist aber ein fahler Beigeschmack, der in der Spannung eines Weltcuprennens gerne hintenanstehen könnte. Sich den Spaß an diesem Rennen nehmen zu lassen, wäre allerdings der falsche Weg, die Fahrweise von Batty in diesem Zweikampf klar zu verurteilen, wohl der richtige.

Störenfriede gab es auch andere in La Bresse. Sowohl Langvad, als auch Neff mussten einiges an Zeit in der Tech-Zone verbringen. Oder verpassten genau diese Defekte dem Rennen erst den finalen Spannungsmoment? Diese Tatsache kann man wohl nicht vollständig abstreiten. Lieber wäre es uns allerdings trotzdem gewesen, wenn die Siegeschancen keiner Fahrerin durch ein technisches Gebrechen beendet worden wäre. Auch im Herrenrennen wurde der Fight zwischen Schurter und Kerschbaumer durch zwei Kettendefekte entschieden und der künstlich angelegte Rockgarden sorgte gleich bei mehreren Fahrern für platte Reifen.

Alles in allem können wir aber auf ein gelungenes Weltcupfinale und eine der unterhaltsamsten XCO-Saisonen der letzten Jahre zurückblicken. Das macht Lust auf mehr!