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Im Bann des Teufels

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Am Sonntag fand Bewerb Nummer vier der Österreichischen MTB Liga statt. Und endet erneut mit einem Sieg von Karl Markt.

Nachdem der XC Bewerb in Saalfelden wegen behördlichen Komplikationen und Verzögerungen in der Vorbereitung abgesagt werden musste (auf die WM im  nächsten Jahr darf man sich trotzdem freuen) fand Bewerb Nummer vier der MTB Liga in Windhaag bei Perg statt.

Über Sinn und Unsinn des Höllenlochs…

Berühmt berüchtigt die Strecke im kleinen oberösterreichischen Dörfchen, mit den weltbekannten Passagen Höllenloch und Ruine. Über die Erstere und ihre Notwendigkeit im Rennbetrieb wurde auch heuer im Fahrerfeld wieder heiß diskutiert. Jukka Vastaranta (nachdem er beim Interview seinen gebrochenen Helm zeigte): „The hell is unnecessary, it has nothing to do with technical riding, it is only dangerous!“

Diskussionen hin oder her, den Zusehern gefällt dieses Spektakel und auch „Tour Teufel“ Didi Senft heizte den Fahrern wieder ordentlich ein. Dieses Jahr in Begleitung einer heißen Teufelin. Wahrscheinlich waren es auch genau diese zwei Dämonen, die schon am Vortag strömenden Regen herauf beschwört haben, um die Strecke noch schwieriger zu gestalten. Diese trocknete allerdings bis zum Elite Rennen am Sonntag fast vollkommen auf.

Spanender Schlagabtausch um die Führung

Ein kleines aber feines internationales Starterfeld machte sich schließlich auf den Weg, um sich in einem spannenden Rennen die Positionen untereinander aus zu fechten.  Vom Start weg war dann die Spitze rot weis rot. Zum einen durch das Meistertrikot von Soukup, zum Anderen durch Österreichs zurzeit besten XC Athleten Karl Markt. Die zwei Asse lieferten sich in der Anfangsphase einen beinharten Fight an der Spitze.  Markt: „Ich versuchte immer wieder mich durch Attacken abzusetzen, schaffte es aber nicht“ Soukup: „Ich beobachtete die Fahrweise Markts genauestens und überlegte, wo ich angreifen könnte. Doch es war ausgeglichen, der Eine war im ersten Streckenteil stärker, der Andere im Zweiten.“

Ein Ast im Hinterrad

Die rennentscheidende Szene spielte sich schließlich in Runde 3 ab, als Soukup einen Holzknittel ins Hinterrad bekam und gezwungenermaßen vom Rad musste. Beim hohen Tempo Markts hatte der Staatsmeister danach keine Chance mehr, das Loch zu schließen. Sehr beeindruckend die Vorstellung des Tirolers an der Spitze. Wie eine Maschine spulte er seine Runden ab und fuhr einen ungefährdeten Sieg nach Hause. Für Markt ein weiterer wichtiger Erfolg in dieser ohnehin schon sensationellen Saison. Dahinter musste Soukup nochmals alle Kräfte mobilisieren, um sich gegen den argentinischen Meister  Catriel Andres Soto zu verteidigen. Soukup schaffte es und finishte auf Rang zwei. Auf Rang vier folgte ein immens starker Hannes Metzler, gefolgt vom Ukrainer Sergii Rysenko. Vastaranta, frisch gebackener Vizeeuropameister im Marathon belegte Rang sechs . Vorjahressieger Thorsten Marx wurde achter. Beachtlich auch die Leistung von Simon Scheiber auf Rang sieben und von Manfred Zöger, der in der U23 Wertung den zweiten Platz belegte.

Stimmen zum Rennen:

Karl Markt:
Habe vom Start weg ein sehr hohes Tempo angeschlagen und immer wieder versucht, Christoph  davon zu fahren. Nachdem er dann durch etwas Pech zurückfiel war ich alleine an der Spitze und konnte bis ins Ziel ein super Tempo durchziehen. Das Höllenloch ist für mich in einem XC Rennen grenzwertig. Für mich geht es jetzt  zu den Übersee Rennen, bevor ich bei der ÖM um den Titel fahren möchte. Um das Meistertrikot überstreifen zu dürfen, ist allerdings eine perfekte Tagesverfassung notwendig.

Christoph Soukup:
Wollte vom Start weg dem Feld entfliehen, was mir zusammen mit Charly auch gelungen ist. Leider hatte ich dann etwas Pech, als sich ein Ast im Hinterrad verfing und ich kurz vom Rad musste. Konnte mich dann zum Glück noch gegen den Argentinier wehren. Da ich, wie schon eine Woche zuvor die EM, das Rennen aus dem Training heraus gefahren bin, bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden. Für mich steht jetzt die letzte Woche in einem 4wöchigen Höhenblock an.  Im Olympiastützpunk ISBM Südstadt arbeite ich zurzeit in einem perfekten Umfeld mit Spezialisten an meiner Form und  bin hoch motiviert für kommende Aufgaben. Dieses scharfe Rennen hat mich durchgeputzt und sicher auch zum Formanstieg beigetragen. Übersee werde ich wegen Kostengründen leider nicht fahren.

Jukka  Vastaranta:
Bestreite seit der Alpentour Trophy Rennen in Österreich und bin mit Rang 6 heute eigentlich  zufrieden, vor allem weil ich einen heftigen Sturz im Höllenloch hatte. Diese Passage ist unnötig, mein Helm ist gebrochen, ich bin froh körperlich fit zu sein. Letzte Woche wurde ich Vizeeuropameister im Marathon, jetzt werde ich in Saalbach nochmals in Österreich an den Start gehen, bevor dann die Marathon WM in Italien einer meiner Saisonhöhepunkte ist. Dass, ich vorne mitfahren kann, wage ich mich nicht zu behaupten, da bei der WM einige immer wieder einen besonderen Turbo zünden können. Top 10 wäre ein Hit.

Lokalmatador Roman Rametsteiner:
Der heutige Tag hat mich wieder richtig motiviert! Mit Rang 12 bin ich hoch zufrieden, nachdem ich bei meiner Heim EM vorige Woche aufgeben musste und psychisch ordentlich geknickt war. Ich denke jetzt geht es wieder bergauf. Ich freue mich schon auf den nächsten Bewerb der MLA in Kirchberg!

Ergebnis:
1.    Karl Markt AUT Team Felt Ötztal Xbionic
2.    Christoph Soukup AUT HITEC Team
3.    Catriel Andres Soto ARG ISD Cycling
4.    Hannes Metzler AUT Muskelkater Genesis Team
5.    Sergii Rysenko UKR ISD Cycling Team
6.    Jukka Vastaranta FIN Milka Trek Racing Team
7.    Simon Scheiber AUT Team Felt Ötztal Xbionic
8.    Torsten Marx GER Black Tusk Racing
9.    Pierre Geoffroy  Plantet FRAU Team New Cycling
U23:
1.    Dmitro Titarenko UKR ISD Cycling
2.    Manfred Zöger MTB Team Bucklige Welt
3.    Matthias Hoi Team Easton Rockets

+++ zur offiziellen Ergebnisliste +++

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