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Reisebericht || Der neue Stoneman Taurista in der Silber-Variante

Reisebericht || Der neue Stoneman Taurista in der Silber-Variante

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Reisebericht || Der neue Stoneman Taurista in der Silber-Variante

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Seit 7. Juli gibt es ihn nun also, den Stoneman Taurista. Damit bekamen wir unsere österreichische Variante des von Roland Stauder initiierten MTB-Abenteuers. Und dieses befindet sich im Herzen des markanten Tauern-Kammes mit seinem beeindruckenden 360° Rundumblick. Die 123 Kilometer und 4.500 Höhenmeter wollten wir uns genauer ansehen und starteten unseren Versuch auf eine der Stoneman-Trophäen.

Was uns fesselte, war der Stoneman-Spirit. Herausforderung und Erlebnis zugleich und das einzigartige Kennenlernen einer Region auf zwei Rädern war das, was wir von den anderen Routen in den Dolomiten und im Erzgebirge schon gehört hatten. Das Salzburger Land und allen voran Flachau kannten wir schon und das nicht nur wie viele andere vom Skifahren. Wir waren in diesem Teil der Alpen schon auf unseren Bikes unterwegs gewesen. Die Bike Night Flachau, der Bike Park Wagrein und die eine oder andere gemütliche Tagestour war uns also schon ein Begriff. Doch alle Schmankerl der Region in einer Runde zu erleben, darauf freuten wir uns so richtig.

Flachau als Start-Ort lag auf der Hand, doch wie wir den großen Happen von 123 km und den 4.500 Höhenmetern aufteilen sollten, mussten wir uns noch überlegen. Die Möglichkeit die Tour als einen eintägigen Gewaltakt, bzw. als ein- oder zweitägige Variante zu gestalten, schafft einen ganz eigenen Charakter und wird auch mit verschiedenen Auszeichnungen belohnt. Wir wollten eine sportlich knackige Herausforderung, die wir mit gemütlichem Hütten- und Bergerlebnis verbinden konnten und so schien uns die Silber-Variante genau richtig. Die Übernachtung planten wir auf der Oberhütte, ein kleiner, feiner Familienbetrieb weit über der Forstau mit idyllischer Bergsee- Atmosphäre, das traf unsere Bedürfnisse. Mit einem schnellen Anruf sogleich gebucht, stand dem Start unseres Abenteuers also nichts mehr im Wege.

 

Wir wollten eine sportlich knackige Herausforderung, die wir mit gemütlichem Hütten- und Bergerlebnis verbinden konnten und so schien uns die Silber-Variante genau richtig.

 

Um dieses voll auskosten zu können, erledigen wir die Anreise schon am Vortag, beziehen gemütlich unser Quartier im Rainerhof in Flachau und fassen dort auch gleich unser Starterpaket aus. Gleich holen wir unsere Stempelkarte heraus und verstauen sie griffbereit in unseren Rucksäcken. Diese werden wir die nächsten zwei Tage noch öfter zücken müssen, um unsere Gipfelsiege zu dokumentieren. Die Rucksäcke fertig gepackt, nehmen wir unsere Streckenkarten heraus und mit zum Abendessen, können wir doch an nichts anderes mehr denken als die Strecke, die vor uns liegt. Angekommen in der Paularei lacht der Stoneman Burger von der Speisekarte, nach kurzem Überlegen entscheiden wir uns aber doch für Carboloading. Schließlich müssen wir uns eingestehen, dass uns die vielen Höhenmeter etwas Bammel bereiten.

Endlich ist es so weit, wir holen unsere Bikes aus dem Fahrradkeller und machen uns früh auf den Weg. Uns liegt das Frühstück noch im Magen, als unser gemütliches Einrollen gleich vom ersten schweißtreibenden Höhenmeter-Sammeln unterbrochen wird. Und der erste Anstieg hat es in sich. Nicht weit von der Hermann Maier Weltcup-Piste schlängeln wir uns steil in Serpentinen, erst über Asphalt und bald über Schotter, den Berg hinauf. Vorbei an den verlockenden, aber geschlossenen Einkehrmöglichkeiten kommen wir dem Grießenkareck immer näher. Endlich vermindern sich auch die Steigungsprozente etwas und es bleibt Zeit den Ausblick zu genießen. Wir können das Dachsteinmassiv erkennen und erfreuen uns an der steigenden Sonne, die uns ins Gesicht lacht.

 

Ein gutes Gefühl, das gepaart mit der Vorfreude auf die ersten Tiefenmeter für die ersten Hochgefühle dieses Abenteuers sorgt.

 

Zeit das erste Mal die Stempelkarte herauszuholen und am Grießenkareck mit einem Loch den ersten Abschnitt zu besiegeln. Ein gutes Gefühl, das gepaart mit der Vorfreude auf die ersten Tiefenmeter für die ersten Hochgefühle dieses Abenteuers sorgt. Alles wieder eingepackt, stürzen wir uns in den Bikepark und damit ins Tal nach Wagrain-Kleinarl. Zuerst flowig mit der einen oder anderen kurzen Airtime oder auch einem Wallride, dann steiler und die Steilkurven höher, bis es schließlich technischer wird. Nachdem wir uns bergauf so richtig aufgewärmt haben, finden wir nun also auch den richtigen Flow für diese Tour.

 

 

 

Es folgt der zweite Anstieg in Richtung Edelweißalm und der zweite Checkpoint, wo wir auch unsere erste kurze Pause einlegen. Die Speicher erst einmal wieder aufgefüllt, geht es dann hinunter ins Tal und über Altenmarkt-Zauchensee zum nächsten Anstieg. Die knapp 1000 hm die uns hinauf zum Rossbrand führen, beginnen wir in gemäßigtem Tempo, wurden wir vor den Trage- und Schiebepassagen im oberen Teil doch gewarnt. Aber auch wir müssen unsere Räder für ein paar Momente Schultern. Sobald der Wald sich allerdings lichtet und langsam der tolle Rundumblick sichtbar wird, werden die Trails wieder fahrbar und der Anstrengung weicht langsam ein Grinser in unseren Gesichtern. Neben den kleinen Lacken locken wunderbare Möglichkeiten zu einer kleinen Rast, doch wir erinnern uns an unser Ziel und bewältigen auch die restlichen Höhenmeter bevor wir am Gipfel stehen. Dort können wir den Ausblick dann so richtig genießen und sogar das Dach Österreichs, den Großglockner entdecken. Dann schalten wir wieder in den Chill-Modus und hauen uns auf die natürlichen Trails den Bergkamm entlang Richtung Dachstein. Der Blick auf diesen steht hier klar im Vordergrund und über Schotterstraßen kommen wir entspannt aber langsam auch hungrig zum Mandelberggut. Hier lassen wir uns erst einmal nieder und nachdem wir uns genüsslich den heimischen Spezialitäten gewidmet haben, nutzen wir die Gelegenheit und werfen einen kurzen Blick in die hauseigene Schnappsbrennerei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gut gestärkt machen wir uns auf zum zweiten Teil der heutigen Etappe und fahren hinunter nach Mandling. Was folgt ist ein kleiner Vorgeschmack auf unseren Nachmittag, zum Glück aber ein nicht allzu langer Anstieg, durch den wir hinüber in die Forstau gelangen. Wir nutzen den örtlichen Brunnen um unsere Flaschen noch einmal aufzufüllen und entdecken ein kleines Kaffee, dem wir nicht widerstehen können. Bei köstlichem Cappuchino und Kuchen stärken wir uns für den letzten Anstieg. Der Abschied fällt schwer, saß es sich doch fast schon zu gemütlich nach den paar Stunden im Sattel. Doch es zieht uns hinauf in die Tauern und zur Oberhütte, unsere Unterkunft für die Nacht. Aus dem Ort hinaus noch etwas steil, weicht dem Asphalt bald ein Forstweg, der sich gemütlich entlang des Baches immer weiter hinauf bis zur Vögeialm schlängelt. Unseren Rhythmus endlich wiedergefunden, ignorieren wir die Möglichkeit zur Pause und richten unseren Blick weiter zur steilen, sich böse windenden Schotterstraße, die es noch zu erklimmen gilt. Der Anstieg scheint nicht aufzuhören und die letzten Höhenmeter werden zur Prüfung des heutigen Tages. Schließlich schaffen wir es aber doch und stehen vor der Oberhütte, die idyllisch am Bergsee gelegen zwischen den Tauerngipfeln ruht. Sofort werden wir freundlich begrüßt und man zeigt uns unser Zimmer. Nach einer wohlverdienten Dusche bringen wir unsere Räder in der Scheune unter und begeben uns auf die Terrasse. Dort genießen wir erst einmal bei einem Weizenbier den traumhaften Ausblick und die letzten Sonnenstrahlen, bevor drinnen schon leckere Käsespätzle, gefolgt von einer großen Pfanne Kaiserschmarren, warten.

 

Der Anstieg scheint nicht aufzuhören und die letzten Höhenmeter werden zur Prüfung des heutigen Tages.

 

Der nächste Tag beginnt früh, aber ebenso idyllisch. Mit Gaskocher und Espressokanne machen wir uns auf zum See, um dort unseren Morgenkaffee zuzubereiten. Das richtige Frühstück wartet allerdings in der Hütte auf uns, wo wir uns motiviert und ganz heiß auf die zweite Etappe den Bauch vollschlagen.Viel Zeit bleibt uns aber auch heute nicht und so machen wir uns gleich auf den Weg zum Dach dieser Tour und auf in Richtung Obertauern. Von der Hütte weg ist gleich volle Konzentration gefragt, um die Wanderwege auf dem Bike zu meistern. Eine spaßige Herausforderung, ab und zu müssen wir allerdings trotzdem vom Rad und schließlich erreichen wir die Passhöhe auf 2.110 Meter. Plötzlich sind wir im Hochgebirge und wohl schönsten Teil der Runde. Auf traumhaften Wanderwegen und auch dem einen oder anderen Schneefeld bleibt es immer spannend und es wird eine richtig technische Abfahrt nach Obertauern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von dort geht es weiter bergab und schließlich zum Johanneswasserfall. Diesen schauen wir uns genauer an und finden uns mit unseren Bikes in der Höhle hinter dem hinabbrausenden Wasser wieder. Der atemberaubende Anblick weckt zugleich unseren Durst nach einer ersten Erfrischung. Darum halten wir uns nicht lange auf, sondern machen uns auf zur Gschwendthofhütte auf der Gnadenalm. In dieser herzlichen Atmosphäre der Sennerinnen genießen wir eine richtig gute Brettljause und sind begeistert von der Buttermilch, die wir dazu serviert bekommen.

 

Auf Trails schießen wir hinab nach Flachau und beenden die Tour mit einem Lächeln im Gesicht.

 

Wir beginnen die lange Abfahrt nach Radstadt und machen uns bereit für den letzten Anstieg der Runde. Einmal geht es noch bergauf und wir klettern hinauf zum Sattelbauer und damit auf knapp 1300 m. Die perfekte Gelegenheit für unseren Nachmittagskaffee und ein wenig Entspannung im Liegestuhl. Das Koffeintief bewältigt und wieder motiviert wollen wir das Abenteuer zu Ende bringen. Auf Trails schießen wir hinab nach Flachau und beenden die Tour mit einem Lächeln im Gesicht. „Was für ein Tag!“, sagen wir uns das zweite Mal in Folge und rollen gemütlich aus in Richtung Hotel und zu unseren Autos. Frisch geduscht und noch etwas high von der Anstrengung und den neu gewonnenen Eindrücken starten wir unser Brainstorming zum Abendessen. Auf den letzten Metern hatten wir einen Blick auf das örtliche Steakhouse geworfen. Doch dann erinnern wir uns zurück an die Paularei und den Stonemanburger, den wir uns dann schließlich auch mit ein, zwei Bier zum Ausklang dieser Tour so richtig schmecken lassen

 

 

 

Auf den Geschmack gekommen? In diesem Video bekommst du noch einen weiteren Einblick in den Stoneman Taurista!

 

 

 

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